Das bestimmende Thema des Jahres 2021 war das selbe wie bereits im Vorjahr: Die Corona-Krise hat Deutschland und die Welt fest im Griff und zahlreiche Gewissheiten auf den Kopf gestellt. Das Jahr begann jedoch mit einem Lichtblick, denn die ersten COVID-19-Impfstoffe kamen Ende 2020 auf den Markt. Die Impfkampagne lief in Europa vergleichsweise schleppend an, mittlerweile konnten jedoch rund zwei Drittel der Deutschen geimpft werden, auch die Impfquoten in Österreich und der Schweiz erreichen eine vergleichbare Höhe. Im europäischen Vergleich bewegt sich der DACH-Raum damit im Mittelfeld. Der Sommer brachte Entspannung und Lockerung, dafür kam die vierte Welle im Herbst mit Wucht: Die Infektionszahlen stiegen rasant, gleichzeitig kam es durch Corona-bedingte Produktionsdrosselungen zu weltweiten Störungen der Lieferketten und einer galoppierenden Inflation.

International trat nach langen und zähen Verhandlungen der Brexit-Vertrag final in Kraft, das Vereinigte Königreich verließ damit endgültig die Europäische Union. In den USA nahm die Präsidentschaft Donald Trumps mit der Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger ein unrühmliches Ende und sein Nachfolger Joe Biden trat ein schweres Erbe an. Die USA setzten unter seiner Präsidentschaft wieder vermehrt auf Diplomatie, was zu einem gesteigerten internationalen Engagement mit greifbaren Ergebnissen führte, z.B. bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow („Glasgow Klimapakt“) oder dem G7-Gipfel in St. Ives (auf dem eine globale Mindeststeuer beschlossen wurde).
Der von der Weltöffentlichkeit als überhastet wahrgenommene Rückzug der USA und ihrer Verbündeten (samt Bundeswehr) aus Afghanistan führte zu dramatischen Szenen bei der Evakuierung des Personals und der Ortskräfte. Binnen weniger Tage überrannten in der Folge die Taliban ganz Afghanistan – die gewählte Regierung musste flüchten.

Die deutsche Politik war im Jahr 2021 maßgeblich von Wahlkämpfen und Wahlen geprägt: Das Superwahljahr führte bei den Landtagswahlen weitgehend zu einer Bestätigung der Amtsinhaberinnen und -inhaber. Auf Bundesebene endete mit der 16-jährigen Amtszeit von Angela Merkel auch die Regierungszeit der CDU und CSU – unter ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet erzielten die Unionsparteien das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Wahlsieger Olaf Scholz von der SPD einigte sich in der Folge mit Grünen und FDP auf einen Koalitionsvertrag – die erste „Ampelkoalition“ der Bundesrepublik übernimmt damit die Regierung.
Zweimal führten Gerichtsentscheide zu politischem Handlungsbedarf und kontroversen Diskussionen: Der Berliner Mietendeckel scheiterte vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Karlsruher Richterinnen und Richter erklärten außerdem die Umwelt- und Klimaschutzziele der Bundesregierung für unzureichend bzw. zu wenig konkret.

Gibt es auch Positives zu berichten? Ja, denn trotz Pandemie konnte in zahlreichen Städten Europas die Fußball-EM stattfinden, auch die Olympischen Spiele in Tokio fanden als völkerverbindendes Sportfest statt – allerdings ohne Zuschauerinnen und Zuschauer an den Spielstätten. Die Oscars wurden verliehen, großer Sieger des Abends war „Nomadland“. Mitte des Jahres konnten auch die Kinos wieder ihren Betrieb aufnehmen – mit „Keine Zeit zu sterben“ stand auch der passende Blockbuster parat. Ein NASA-Roboter konnte auf dem Mars landen, ebenso lieferten sich die Milliardäre Jeff Bezos und Richard Branson ein Wettrennen mit ihren Weltraumtourismusunternehmen.

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